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Charité – Universitätsmedizin Berlin

Sanierung der OP-Bereiche am Campus Benjamin Franklin

Nirgendwo werden so hohe Anforderungen an die Trinkwasserhygiene gestellt wie in einem Krankenhaus. Seit 2003 gehört der Campus Benjamin Franklin in Berlin-Steglitz zur Charité – Universitätsmedizin Berlin. Derzeit wird die 1968 eröffnete Klinik aufwendig saniert, denn sowohl bauliche und technische Anforderungen als auch medizinische Abläufe haben sich verändert. Im Vordergrund der Sanierung steht dabei die erhöhte Patientensicherheit.

Objektdaten

Bauzeit: 2013 - 2017

Bauherr: Charité – Universitätsmedizin Berlin

SCHELL Produkte: Wassermanagement-System SWS, Aufputz-Waschtisch-Armatur VITUS E-T, Waschtisch-Aufputz-Armatur WALIS E, Eckventil COMFORT PT

Seit Mai 2018 sind 10 neue Operationssäle fertiggestellt. Sie befinden sich in der obersten Etage des Klinikums, also im besonders kritischen endständigen Bereich der bestehenden Trinkwasserinstallation. Bei der sanitären Planung mussten zudem der periodisch sehr hohe Wasserbedarf mit temporären Verbrauchsspitzen, das entsprechend groß dimensionierte Rohrleitungsnetz, die vielen Steigestänge und die hohe Schachtbelegung berücksichtigt werden.

Den Erhalt der Trinkwasserhygiene bestmöglich unterstützen

Um für die OP-Bereiche die hygienisch bestmöglichen Rahmenbedingungen zu schaffen, kam deshalb nur eine Lösung infrage, die stagnierendes Wasser auch außerhalb des Volllastbetriebes zuverlässig verhindert und den bestimmungsgemäßen Betrieb der Anlage absichert. Zudem wollte die Charité die Waschplatznutzungen, Stagnationsspülungen und Wassertemperaturen permanent aufzeichnen und auswerten können. Stagnationsspülungen sollten sowohl an festen Zeiten und darüber hinaus auch beim Erreichen kritischer Temperaturen vollautomatisch erfolgen.

Elektronische Armaturen, Temperatursensoren und SWS im Einsatz

Weil Infektionserreger im Trinkwasser bei prädisponierten Personen schwere Erkrankungen auslösen können, ist der Erhalt der Wassergüte gerade im OP-Bereich ein immer präsentes Thema. Zum Einsatz kamen deshalb berührungslose Sanitärarmaturen VITUS E-T und WALIS in Verbindung mit Temperatursensoren PT 1000 und dem Wassermanagement-System SWS von Schell. Das SWS ermöglicht regelmäßige Stagnationsspülungen sowie eine kontinuierliche Temperaturüberwachung, um möglicherweise kritische Wassertemperaturen (≥25 °C bis ≤55 °C) zu erkennen und dieses Wasser unmittelbar über die elektronischen Armaturen ausspülen zu können. Das SWS ermöglicht zudem die einfache Steuerung, Wartung und Diagnose aller vernetzten Armaturen.

Funk und Kabel gepaart

Realisiert wurde aus baulichen Gründen eine SWS-Mischform aus Funk und Kabel für den Datentransfer. Durch die Einbindung der endständigen Kaltwasser-Armatur WALIS ins SWS wird sicher verhindert, dass hier entstehende Bakterien in die Installation zurückwandern und das gesamte Trinkwassersystem kontaminieren.

Echtzeit- und temperaturgesteuerte Automationen kombiniert

Am Campus Benjamin Franklin sind festgelegte echtzeitgesteuerte Automationen und parallel temperaturgesteuerte Hygiene-Automationen aktiv. Der vom Technischen Anlagenmanagement der Charité entwickelte Spülplan sichert ab, dass sich beide Automationen hervorragend ergänzen – als Basis zur Einhaltung des bestimmungsgemäßen Betriebs. Durch gleichzeitiges Spülen mehrerer Entnahmestellen wird auch in den größeren Leitungen ein ausreichend hoher Volumenstrom erzeugt, der Ablagerungen an den Wandungen entfernt. Diese gewünschte Eigenschaft erzielen die über das SWS zu Spülgruppen zusammengefassten Armaturen.