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Wie jeder seine Kosten zu Hause senken kann.

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Uns alle belasten die hohen Energiekosten und jeder überlegt, was man zu Hause – ob gemietet oder Eigentum - machen könnte. Nachfolgend finden Sie dazu ausgewählte Tipps.

Heizkosten senken

Heizkosten in Gebäuden mit schlechter Dämmung

In allen Gebäuden ohne eine gute Dämmung wird die Wärme schlecht gespeichert. Sie geht also an die kalte Umgebung verloren. Daher macht es in diesen Gebäuden Sinn, dass man mindestens nachts in allen und, soweit möglich, auch tagsüber in nur zeitweise genutzten Räumen, die Raumtemperatur von ungefähr 21° bis 22° Celsius auf nur noch rund 17° Celsius absenkt. Dies spart circa sieben bis acht Prozent Energie gegenüber einer durchgängigen Beheizung. Doch diese Temperaturgrenze von 17°C sollte nicht unterschritten und auch das regelmäßige Stoßlüften nicht vergessen werden, damit es nicht zu Schimmelpilzbildung kommt. 

Elektronische Heizkörperthermostate?

Eine weitere Möglichkeit zur Kostensenkung besteht darin, dass man die Heiztemperatur nicht pauschal – zum Beispiel über einen wandhängenden Zentralthermostat mit Tagessteuerung - sondern Raum für Raum und Tag für Tag unterschiedlich und komfortabel regelt. Für diesen Fall gibt es elektronische Heizkörperventile. Sie werden einzeln mit Kalender- und Zeitfunktion gesteuert. Die Programmierung erfolgt am Ventil oder per App. Jedes Ventil kostet ca. 50 €. Deren Montage ist einfach: die alten Heizkörperventile kann jeder ohne Werkzeug selber abschrauben und durch die elektronischen ersetzen. Dazu muss nicht das Heizwasser abgelassen werden. Eine solche Investition lohnt sich aber nur dann, wenn es im Wochenablauf feste Zeiten gibt, in denen einzelne Räume auch tagsüber zeitweise nur mit ca. 17°C beheizt werden könnten.

Wasser-, Abwasser und Warmwasserkosten senken

Die nachfolgenden Tipps betrifft die Bewohner von gut und schlecht gedämmten Häusern gleichermaßen. Sie haben zum Ziel, die Wasser-, Abwasser- und Warmwasserkosten zu senken, ohne die Gesundheit durch Krankheitserreger im Trinkwasser zu gefährden. 

Warmwassertemperaturen bei zentraler Trinkwassererwärmung

Zunächst zu den Temperaturen bei zentraler Warmwasserbereitung: Handelt es sich um maximal zwei Wohneinheiten, darf die Temperatur des Warmwassers an jeder Entnahmestelle 50°C nicht unterschreiten. Bei mehr als zwei Wohneinheiten und zentraler Warmwasserbereitung muss an jeder Stelle im Gebäude mindestens 55°C erreicht werden. Hier geht der Gesundheitsschutz vor dem berechtigten Wunsch, Energie einzusparen.

Die Legionellenschaltung abschalten

In vielen zentralen Warmwasserbereitern ist eine sogenannte „Legionellenschaltung“ fest eingestellt, zum Beispiel einmal pro Woche oder sogar täglich. Dies ist hygienisch unnötig und verursacht vermeidbare Energiekosten. Denn bei den bereits beschriebenen Warmwassertemperaturen von 50°C bzw. 55°C sind alle Legionellen tot – noch „töter“ werden sie auch nicht bei 70°C: Doch diese Legionellenschaltungen verursachen vermeidbare Kosten und lassen die Komponenten der Trinkwasserinstallation unnötig schnell altern.

Dezentrale Durchflusserwärmer und „Boiler“

Für dezentrale Durchflusserwärmer gibt es keine Anforderungen an die Temperaturen, jeder kann sie unter seinen Gesichtspunkten einstellen. Unter Kostengesichtspunkten sollten sie so eingestellt werden, dass sie nicht erst das Trinkwasser stark erwärmen, um es dann an der Armatur mit Kaltwasser wieder runterzumischen. Daher sollte man den Regler am Durchflusserwärmer soweit runterstellen, bis in der Stellung „warm“ angenehm warmes Trinkwasser austritt. Dies senkt maximal die Stromkosten.

Ein weiterer Kostenverursacher sind die „Boiler“ in Küchen, in denen oftmals auch ungedämmt heißes Wasser steht, obwohl es nur gelegentlich zum Spülen benötigt wird. Hier lohnt sich die Anschaffung einer Zeitschaltuhr, die die Stromzufuhr zum „Boiler“ nur zu den täglichen Nutzungszeiten frei gibt.

Verbrauch an Waschtischarmaturen überprüfen

Viele Waschtischarmaturen verbrauchen mit 8 bis 10 Liter pro Minute zu viel Wasser. Dies kann man leicht selber überprüfen: Man nimmt aus der Küche einen 1-Liter-Messbecher, stellt ihn unter die Armatur und stoppt die Zeit, bis er voll ist. Ist er ungefähr nach 7 Sekunden oder noch schneller voll, verbraucht die Armatur mehr Wasser als notwendig, nämlich rund 8,5 Liter oder mehr. Dabei sind 5 Liter pro Minute ausreichend für das Waschergebnis. Das sind rund 40% weniger Warm- und Kaltwasser bei jedem Händewaschen!

Um den Wassergebrauch an den Waschtischen kostenfrei zu optimieren, stellt man den Hebel nach links auf „Warmwasser“ und dreht das Eckregulierventil so weit zu, bis ca. 5 Liter pro Minute austreten. Dann ist der 1-Liter-Messbecher nach 12 Sekunden voll. Das gleiche wiederholt man beim Kaltwasser. 

Wird ein Waschtisch oft am Tag genutzt, können auch 3 Liter pro Minute eingestellt werden, d. h. der 1-Liter-Messbecher ist erst nach 20 Sek. voll. Weniger sollte man jedoch nicht einstellen, weil sonst zu wenig Wasser verbraucht wird und sich unter Umständen krankmachende Bakterien wie Legionellen im Trinkwasser vermehren. Vor diesem Hintergrund sollte man auch in der selten genutzten Gästetoilette nichts verändern.

Verbrauch an Duscharmaturen überprüfen

Für ein gutes Duscherlebnis benötigt man eine Mindestmenge an Wasser. Andererseits wird beim Duschen das meiste Warmwasser verbraucht. Ein guter Kompromiss sind Handbrausen von Markenherstellern wie hansgrohe, die 6 Liter pro Minute benötigen, statt der übliche 9 bis 12 Liter pro Minute oder sogar deutlich mehr. So kann man die Warmwasserkosten um mindestens 40 % senken. Der Austausch der Handbrause ist werkzeuglos von jedem Laien zu schaffen. 

Fazit

Bei den Heizkosten kann jeder von uns seine Kosten senken, selbst wenn er während der Nutzungszeiten nicht auf die gewohnten 21 bis 22°C verzichten möchte. Das höchste Einsparpotenzial bietet der ungedämmte Altbau. Ein weiteres erhebliches Einsparpotenzial gibt es für alle bei den Wasser-, Abwasser und Warmwasserkosten. Viel zu oft verbrauchen die Waschtisch- und Duscharmaturen mehr Wasser als nötig. Hier können ohne Einbußen beim Komfort sofort die Kosten gesenkt werden. Und ein Blick in den SCHELL-Katalog zeigt: bei SCHELL sind solche kostensenkenden Armaturen schon seit vielen Jahren die Regel!