Header_1920x600_01

Trinkwasserhygiene – sauberes Wasser als Lebensgrundlage

Deutschland zählt zu den Ländern mit der weltweit besten Trinkwasserqualität. Darum kümmert sich der lokale Wasserversorger. Damit es in dieser hohen Güte auch bei jedem Nutzer ankommt, muss die Trinkwasserinstallation im Gebäude in Ordnung sein und an den Entnahmestellen muss Trinkwasser regelmäßig genutzt, also „erneuert“ werden. Dies bedeutet, dass Eigentümer und Verwalter von Gebäuden sich regelmäßig um den guten technischen Zustand der Trinkwasserinstallation kümmern müssen und die Nutzer um einen regelmäßigen Wasserwechsel. Denn die Rohre und Armaturen sind das „Verpackungsmaterial“ für das Lebensmittel Nr. 1, unser Trinkwasser. Trinkwasser hat zudem als Lebensmittel ein Haltbarkeitsdatum, so dass es regelmäßig genutzt und dadurch in der Installation immer wieder „erneuert“ werden muss. So, wie wir das auch ganz selbstverständlich mit unseren Lebensmitteln im Kühlschrank machen.

Trinkwasser in Deutschland – Qualität auf höchstem Niveau

Trinkwasser ist in Deutschland das am strengsten überwachte Lebensmittel. Zahlreiche mikrobiologische und chemische Prüfungen sichern, dass gesetzliche Vorgaben nach der Trinkwasserverordnung (TrinkwV) eingehalten werden. Die lokalen Wasserversorger sichern auch die Versorgungssicherheit, selbst unter veränderten Umweltbedingungen, wie steigenden Temperaturen oder Belastungen durch den Klimawandel. Darauf sollten wir auf jeden Fall stolz sein! Doch ab dem Hausanschluss ist jeder Eigentümer und Nutzer selbst für den Erhalt der Wassergüte verantwortlich. Dazu sind einige wenige Regeln zu beachten.

Leitungswasser versus Flaschenwasser

Im direkten Vergleich zeigt sich, dass Leitungswasser in Deutschland besonders strengen Prüfungen unterliegt und sogar häufiger kontrolliert wird als abgefülltes Mineralwasser. Gleichzeitig fällt sein ökologischer Fußabdruck deutlich geringer aus, da es ohnehin in jeden Haushalt geliefert wird. Leitungswasser ist damit sowohl hygienisch sicher als auch eine nachhaltige Alternative zu Flaschenwasser. So reduziert man transportbedingte Emissionen und Mikroplastik, weil das meiste Wasser in Plastikflaschen abgefüllt wird.

Und auch bei den Kosten ist Trinkwasser unschlagbar: Wer täglich, inklusive Kaffee, rund einen Liter davon trinkt, zahlt lediglich 365 Liter x 0,4 Cent, also ca. 1,46 Euro –  im Jahr. 

Tag der Trinkwasserhygiene – Bewusstsein schaffen, Wasserqualität sichern

Der „Tag der Trinkwasserhygiene“ am 1. Dezember macht bewusst, wie wertvoll unser sauberes Trinkwasser ist – und wie entscheidend ein verantwortungsvoller Umgang damit bleibt. Der Aktionstag erinnert daran, dass Wasserversorger, Betreiber und Nutzer gemeinsam dafür sorgen, die Qualität unseres wichtigsten Lebensmittels zu schützen – für Gesundheit, Lebensqualität und eine nachhaltige Nutzung der Ressource Wasser.

Frisch und sicher – wie lange ist Trinkwasser haltbar?

Wasser ist ein Naturprodukt – und damit nicht unbegrenzt haltbar. Sobald es in den Leitungen länger steht und nicht fließt, beginnt ein Veränderungsprozess. Diese Stagnation beeinflusst die Frische des Wassers bereits nach wenigen Stunden, was an Werkstoffbestandteilen liegen kann. Stagnationszeiten von mehr als vier Stunden gelten daher bereits als zu lange, wenn das Trinkwasser zur Zubereitung von Lebensmitteln verwendet wird, insbesondere für Säuglinge und Schwangere. Zum Spülen, Blumen gießen oder ähnlichem kann es jedoch weiterhin verwendet werden. Wird das Trinkwasser deutlich länger nicht genutzt, können sich nach rund 72 Stunden Mikroorganismen übermäßig vermehren. Dazu zählen auch Legionellen, die in geringer Konzentration natürlicher Bestandteil des Wassers sind, aber bei übermäßiger Vermehrung ein gesundheitliches Risiko darstellen können. Überall, wo sich ein Wasser-Luft-Gemisch bildet, also insbesondere beim Duschen, aber auch beim Hände waschen, ist die Gefahr einer Ansteckung gegeben: Legionellen vermehren sich optimal bei Temperaturen zwischen 30 °C und 45 °C und können über vernebeltes, eingeatmetes Wasser in die Lunge gelangen. Trinken kann man das Wasser jedoch bedenkenlos.

So bleibt Trinkwasser frisch

Trinkwasser bleibt hygienisch, wenn es regelmäßig genutzt, also in den Leitungen ausgetauscht wird, besonders nach längeren Pausen wie Urlaub oder Wochenenden. Kaltwasser sollte dann so lange ablaufen, bis es wieder kühl und frisch aus der Leitung kommt. Um dies einfach zu erkennen, kann man es über den Handrücken laufen lassen. In älteren Gebäuden ist es sinnvoll, die Leitungswerkstoffe zu prüfen, um mögliche Risiken wie Bleirohre zu erkennen. Regelmäßige Wartung von Armaturen und anderen Bauteilen der Trinkwasserinstallation unterstützt zusätzlich die langfristige Qualität des Wassers und die Versorgungssicherheit.

Richtwerte für frisches Wasser

  • Stagnation unter 4 Stunden: unbedenklich nutzbar
  • Stagnation bis 72 Stunden: für Verzehr kurz ablaufen lassen, ansonsten nutzbar
  • Stagnation über 72 Stunden: Nutzung oder Stagnationspülung dringend empfohlen

Verantwortung teilen – wer sorgt für hygienisches Trinkwasser

Die Verantwortung für Trinkwasserhygiene erstreckt sich über mehrere Ebenen:

  • Wasserversorger: sichern die Qualität bis zum Hausanschluss
  • Eigentümer / Vermieter und Betreiber: tragen Verantwortung ab dem Wasserzähler für die Trinkwasserinstallation und erfüllen Prüfpflichten wie die Legionellenbeprobung
  • Nutzer und Bewohner: unterstützen die Hygiene durch regelmäßige Entnahme und Stagnationsspülung

Handlungsempfehlungen für Mieter und Nutzer

Damit Trinkwasser frisch und hygienisch bleibt, sollten Nutzer kaltes und warmes Wasser kurz ablaufen lassen, bis es die richtige Temperatur erreicht. Armaturen sollten sauber gehalten und Strahlregler bei Bedarf entkalkt oder erneuert werden. Bei längeren Leerständen ist der Eigentümer oder die Hausverwaltung für geeignete Maßnahmen zum Erhalt der Wassergüte verantwortlich.

Elektronische Armaturen unterstützen automatische Hygienespülungen

Elektronische Armaturen von SCHELL führen bei einer Nutzungsunterbrechung automatische Stagnationsspülungen durch und sichern so den regelmäßigen Wasseraustausch – ohne manuelles Eingreifen. Was in öffentlich genutzten Gebäuden etabliert ist, gewinnt auch im privaten Bereich zunehmend an Bedeutung, etwa in Küche oder Gäste-WC. Die Armaturen erhöhen nicht nur den Komfort, sondern reduzieren auch hygienische Risiken, die durch stagnierendes Wasser entstehen. Besonders in selten genutzten Räumen, sensiblen Bereichen wie der Küche oder bei längerer Abwesenheit bewährt sich diese Technik. 

Elektronische Armaturen gezielt einsetzen

  • Elektronische Armaturen an wichtigen Stellen wie Küche oder Gäste-WC einsetzen.
  • Entnahmestellen am Ende der Installation sorgen für Durchströmung der gesamten Zuleitung.
  • Nach längerer Abwesenheit einzelne Armaturen durchspülen.
  • Stagnationsspülungen schützen die Gesundheit und sind keine Verschwendung.
  • Automatischer Wasserwechsel alle drei Tage umfasst nur wenige Liter.
  • Täglicher Wasserverbrauch liegt im Vergleich deutlich höher.

Fazit – Trinkwasserhygiene sichert unser wertvollstes Lebensmittel

Sauberes Trinkwasser ist keine Selbstverständlichkeit. Die hohe Qualität in Deutschland beruht auf bewährten Schutzkonzepten und strenger Überwachung – doch die Trinkwasserhygiene in Gebäuden hängt von verantwortungsvollem Umgang, regelmäßiger Nutzung und fachgerechter Wartung ab. Elektronische Armaturen leisten einen wichtigen Beitrag, indem sie automatische Spülungen ermöglichen und so überlange Stagnationzeiten vermeiden. Betreiber und Nutzer wirken gemeinsam daran, die Wasserqualität in Gebäuden zu sichern. Bewusst gelebte Trinkwasserhygiene schützt die Gesundheit, bewahrt die Lebensqualität und sichert die nachhaltige Nutzung der Ressource Wasser. 

Weitere Themen: