Schultoiletten und Sanitärbereiche in Schulen planen und betreiben

Viele Schülerinnen und Schüler meiden die Schultoiletten – und das aus gutem Grund. Defekte Armaturen und unhygienische Zustände sind an vielen Schulen Alltag. Eine aktuelle Umfrage des Deutschen Kinderhilfswerks zeigt, dass nur 44 % der Schüler mit dem Zustand der Schultoiletten zufrieden sind – in einigen Bundesländern sind es sogar noch weniger. Doch Sanierung und Neubau von Sanitärbereichen in Schulen sind herausfordernd: Neben begrenztem Budget und engen Zeitfenstern spielen Hygiene, Schutz vor Vandalismus, Barrierefreiheit und Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle. Hochwertige und durchdachte Sanitärlösungen sind entscheidend, um einen langfristigen und komfortablen Betrieb zu gewährleisten.

Darauf müssen Sie achten: Anforderungen an die sanitäre Ausstattung in Schulen

Sanitärräume in Schulen werden intensiv genutzt – entsprechend hoch sind die Anforderungen an Planung, Ausstattung und Betrieb. Neben Hygiene und Funktionalität spielen auch gestalterische Aspekte eine zentrale Rolle. Die wichtigsten Anforderungen im Überblick:

Unsere Top 6 allgemeinen Anforderungen in Schulen

Vandalismusschutz: Schultoiletten sind überdurchschnittlich häufig Ziel von Vandalismus – beschädigte Armaturen sind keine Seltenheit.

Trinkwasserhygiene: In Schulen gibt es regelmäßig lange Stillstandzeiten (Ferien, Wochenende), in denen Trinkwasser in den Leitungen stagniert – dies kann die Vermehrung von Legionellen begünstigen.

Reinigungs- & Wartungsfreundlichkeit: Eine einfache, schnelle und gründliche Reinigung muss möglich sein, um dauerhaft hohe Hygienestandards sicherzustellen.

Umweltbewusstsein: Ein hoher Wasserverbrauch und unnötige Wasserverschwendung belasten Umwelt und Budget – der Einsatz nachhaltiger Lösungen wird immer wichtiger.

Barrierefreiheit: Auch für Schüler mit körperlichen Einschränkungen müssen geeignete Sanitärbereiche zur Verfügung stehen. Zudem muss ein effektiver Verbrühungs- und Verbrennungsschutz gewährleistet sein.

Aufenthaltsqualität: Helle, freundliche und funktionale Räume fördern das Wohlbefinden und ein respektvolles Nutzungsverhalten.

Spezifische Anforderungen

Toilettenbereiche: Toiletten, Urinale und Betätigungsplatten in Schulen müssen nicht nur hygienisch, sondern auch vandalismussicher sein.
Waschtisch-Armaturen: Häufig kommen in Schulen Selbstschlussarmaturen oder sensorgesteuerte Modelle zum Einsatz, um einen unnötigen Wasserverbrauch zu reduzieren. Dies spart nicht nur Ressourcen sondern erhöht auch die Sicherheit und Nutzerhygiene.

Klassenräume: In vielen Klassenräumen sind Handwaschbecken mit einzelner Armatur, oft nur mit Kaltwasser, zu finden – diese dienen der allgemeinen Handhygiene, z.B. nach dem Verwenden von Kreide.

Küchen: Hauswirtschaftsküchen für den Unterricht erfordern benutzerfreundliche und sichere Armaturen. Küchen für die Schülerverpflegung müssen besonders hygienisch, robust und für den Dauerbetrieb geeignet sein.

Duschen: Die Duschen in den Umkleidekabinen der Schulsporthallen sind i.d.R. mit Duschköpfen mit automatischem Wasserstopp ausgestattet. So wird verhindert, dass Wasser versehentlich oder absichtlich weiterläuft. Zudem wird im Duschbereich das Thema Trinkwasserhygiene besonders evident: Ist die Trinkwasserinstallation durch Minder- oder Nichtnutzung mit Legionellen kontaminiert, können sich die Bakterien durch Aerosole, die beim Duschen entstehen, in der Luft verbreiten und eingeatmet werden – ein ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko für Schüler und Sportler.

Finden Sie hier mehr über die Anforderungen an Sanitäranlagen in Sporthallen.

Sanierung oder Neubau von Schulen – worauf es ankommt

Egal ob alte Anlagen modernisiert oder neue Sanitärbereiche geplant werden – Ziel ist immer ein sicherer, hygienischer und funktionaler Betrieb. Dabei gelten klare Anforderungen für Planung und Betrieb.

Nutzersicherheit: Verbrühungs- und Verbrennungsschutz

Zum Schutz der Schüler muss die eingesetzte Sanitärtechnik zuverlässig vor Verbrennungen und Verbrühungen schützen. Technische Regelwerke fordern hierfür konkrete Maßnahmen: Die DVGW W 551 schreibt den Einsatz von Entnahmearmaturen mit Einzelsicherungen und – wo erforderlich – mit Verbrühungsschutz vor. Die DIN 806-2 empfiehlt für Schulen den Einsatz thermostatischer Mischventile mit einer Höchsttemperatur von 43 °C. Eine Verbrennung durch zu heiße Oberflächen sollte ebenfalls ausgeschlossen sein.

Verbrühungsschutz an Waschbecken oder anderen Armaturen – wann ist Verbrühungsschutz Pflicht? Erfahren Sie mehr über Normen, Pflichten und Lösungen.

Trinkwasserhygiene: regelmäßig spülen

Grundvoraussetzung für den Erhalt der Trinkwassergüte: das Wasser muss fließen. Während der Schulzeit sind die Sanitäranlagen einer hohen Nutzung ausgesetzt – am Wochenende oder in den Ferien hingegen werden sie gar nicht oder kaum frequentiert. Die Folge: Lange Stagnation in den Leitungen der Trinkwasserinstallation und das Risiko einer gesundheitsgefährdenden Vermehrung von Legionellen. Um dem vorzubeugen, fordert die VDI 6023 Blatt 1 spätestens alle 72 Stunden einen vollständigen Wasserwechsel über alle Entnahmestellen. Betreiber sind verpflichtet, den  bestimmungsgemäßen Betrieb sicherzustellen und lückenlos zu dokumentieren.

Tipp: Die Richtlinie VDI 6000 Blatt 6 „Ausstattung von und mit Sanitärräumen – Kindergärten, Kindertagesstätten, Schulen“ bietet Planern und Architekten einen Überblick darüber, was bei der Planung zu beachten ist und wie die Sanitärräume in Kindergärten, Kindertagesstätten und Schulen ausgestattet sein sollten.

Lösungen von SCHELL für alle schulischen Sanitärbereiche

Waschtische

Berührungslose Waschtisch-Armaturen wie XERIS E², CELIS E² und PURIS E² von SCHELL tragen dazu bei, die Hygiene erheblich zu verbessern. Dank des hochpräzisen Sensors der Armaturen kann der Wasserfluss ganz komfortabel kontaktlos ausgelöst werden, was die Gefahr von Schmierinfektionen erheblich vermindert. Sobald die Hände den Erfassungsbereich verlassen, stoppt der Wasserfluss automatisch – dadurch lässt sich der Wasserverbrauch im Vergleich zu regulären Einhebelmischern um bis zu 70 % und auch der Energieverbrauch zur Warmwasserbereitung erheblich reduzieren. Weiteres Plus: ein robustes, pflegeleichtes Ganzmetallgehäuse und ein zeitloses Design.

Duschen

Die Duschpaneele der Serie LINUS von SCHELL sind ideal für den Einsatz in Schulen geeignet. Dank ihres robusten Gehäuses sind die Paneele vandalegeschützt und durch eine schwenkbare Frontschale besonders wartungs- und reparaturfreundlich. Erhältlich sind die Duschpaneele mit Einhebelmischer, Selbstschlusskartusche oder CVD-Touch-Elektronik. Je nach Variante verfügen sie zudem dank innovativer ThermoProtect-Technologie über einen zuverlässigen Verbrühungsschutz.

Schultoiletten

Für die schulischen Toilettenbereiche eignen sich besonders die Spülkasten-Module der MONTUS Serie von SCHELL. MONTUS Flow und das für den barrierefreien Sanitärraum ausgelegte MONTUS Flow H können mit allen SCHELL MONTUS Betätigungsplatten kombiniert werden – so auch mit der berührungslos per Infrarot-Sensor auslösbaren Betätigungsplatte MONTUS FIELD H. Dadurch ist eine einfache und hygienische Bedienung gewährleistet. Gleichzeitig bieten die robusten Module einen effektiven Vandalismusschutz und können für automatisierte Stagnationsspülungen zum Erhalt der Trinkwassergüte in das Wassermanagement-System SWS eingebunden werden.

Küchen

Mit der GRANDIS E bietet SCHELL eine hybride Küchenarmatur, die das Beste aus zwei Welten kombiniert: Über den Einhebelmischer lässt sich die Armatur wie gewohnt manuell bedienen, der integrierte Nahreflex-Sensor ermöglicht zudem die berührungslose Betätigung mit voreingestellter Wassertemperatur. Dadurch ist die GRANDIS E besonders hygienisch und komfortabel.

Technikbereiche

Eine optimale Lösung für kleine Ausgussbecken, welche eher unregelmäßig für Reinigungsarbeiten genutzt werden, bietet SCHELL mit der Wandauslauf-Armatur WALIS E. Sie ist ideal für Kaltwasser- und Mischwasserentnahmestellen geeignet, die oft in abgelegenen Kellerräumen oder Abstellkammern vorkommen. Die WALIS E kommt ohne zusätzliche Zuleitung und Siphon aus und benötigt daher deutlich weniger Platz.

Hinweis: Elektronische, berührungslose Armaturen von SCHELL können Stagnationsspülungen automatisch durchführen. Für ein umfassenderes, komfortables und gleichzeitig effizientes Wassermanagement können sie in das Wassermanagement-System SWS eingebunden werden.

SCHELL Produkte

Trinkwassergüte in Schulen erhalten mit SCHELL Wassermanagement-System SWS

Um die Trinkwasserhygiene in größeren Gebäuden mit vielen Entnahmestellen, wie z. B. Schulen, zu erhalten, empfiehlt sich der Einsatz eines Wassermanagement-Systems. Das SCHELL Wassermanagement-System SWS kann mit sämtlichen elektronischen Armaturen per Funk und/oder Kabel vernetzt werden und ermöglicht die automatisierte, zeit-/temperaturgesteuerte Durchführung von Stagnationsspülungen – ideal um einer hohen Legionellenkonzentration vorzubeugen. Dabei ist die Umsetzung der Stagnationsspülungen mithilfe von SWS weitaus ressourcenschonender und effizienter als manuelles Spülen, da weniger Wasser verbraucht und kein zusätzliches Personal benötigt wird.

Praktisch: Über die Cloud-Lösung SMART.SWS haben Betreiber und Facility Manager globalen Fernzugriff auf die SWS-Anlagen all ihrer Liegenschaften mit allen Armaturen und Sensoren. So lassen sich alle relevanten Betriebsdaten jederzeit online einsehen sowie Armaturenparameter und Stagnationsspülungen steuern. Das spart Personalkosten, und Service-Einsätze vor Ort können effizienter und vorausschauender geplant werden.

SCHELL macht Schule: Praxisbeispiele

Die Anforderungen an Sanierungen und Neubauten von Sanitärbereichen in Schulen sind hoch: Hygiene, Vandalismusschutz, Nachhaltigkeit und eine schnelle sowie kosteneffiziente Umsetzung sind entscheidende Faktoren. Doch eine Investition in hochwertige Sanitärausstattung lohnt sich – für die Gesundheit der Schülerinnen und Schüler, die Umwelt und die Zukunft unserer Bildungseinrichtungen.

Wie die Sanierung und Ausstattung von Schultoiletten und Sanitärbereichen in Schulen aussieht, sehen Sie hier an unseren Praxisbeispielen: