Barrierefreie Sanitärbereiche: Verbrühungs- und Verbrennungsschutz nicht vergessen
Ob in privaten Haushalten, Kindertagesstätten, Pflegeeinrichtungen oder öffentlichen Gebäuden – die Nachfrage nach barrierefreien Sanitärlösungen wächst stetig. Ziel ist es, weitgehend allen Menschen eine Nutzung der Sanitärräume ohne fremde Hilfe und in der allgemein üblichen Weise zu ermöglichen. Eine alternde Gesellschaft, aber auch ein gesteigertes Bewusstsein für Komfort und Inklusion machen sie immer wichtiger. Doch was bedeutet „barrierefrei“ eigentlich genau? Dabei geht es nicht nur um ausreichend Platz und eine gute Erreichbarkeit der Sanitärelemente, sondern auch um Sicherheit und Schutz vor potenziellen Gefahren.
Ein entscheidender, aber oft übersehener Aspekt ist der Schutz vor Verbrühungen und Verbrennungen. Gerade bei älteren Menschen oder Personen mit eingeschränkter Mobilität können zu heißes Wasser oder stark erhitzte Oberflächen zu ernsthaften Verletzungen führen. Mit Armaturen von SCHELL mit Verbrühungs- und Verbrennungsschutz lassen sich diese Risiken einfach und zuverlässig minimieren.
Der Unterschied zwischen barrierefrei und barrierearm
Gefahrenquelle heißes Wasser
Gefahrenquellen für Verbrühungen und Verbrennungen
Normen für den Verbrühungsschutz
SCHELL Armaturen mit Verbrühungs- und Verbrennungsschutz
Sicher duschen
Verbrühungsschutz am Waschtisch
Sicherheit ohne Kompromisse
Barrierefrei oder barrierearm – Was ist der Unterschied?
Welche Anforderungen muss ein barrierefreier Sanitärbereich erfüllen und wie grenzt sich dieser von einem barrierearmen Bad ab? Der Unterschied zwischen barrierefreien und barrierearmen Bädern liegt in der Erfüllung von bestimmten Normen und der Zugänglichkeit für Menschen mit Einschränkungen. Ein vollständig barrierefreies Bad richtet sich nach den Anforderungen der Norm DIN 18040 (DIN 18040-1 für öffentlich zugängliche Gebäude und DIN 18040-2 für Wohnungen – auch als neuer Entwurf veröffentlicht) und ist für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, Rollstuhlfahrer und Senioren uneingeschränkt nutzbar.
Wichtige Merkmale für Barrierefreiheit sind unter anderem:
- Eine Türbreite von mindestens 80–90 cm
- Bewegungsflächen von mindestens 150 × 150 cm vor WC, Waschbecken und Dusche
- Eine bodengleiche Dusche mit Haltegriffen
- Ein mit dem Rollstuhl unterfahrbares Waschbecken
- Rutschfeste Bodenbeläge
Ein barrierearmes Bad hingegen ist nicht an Normen gebunden und bietet lediglich Erleichterungen wie eine bodengleiche Dusche oder Haltegriffe. Daher ist es eher geeignet für Menschen mit leichten Einschränkungen, wobei jeder etwas anderes darunter versteht. Denn nur die Begriffe „barrierefrei“ und „rollstuhlgerecht“ sind normativ exakt definiert, während die Bedeutung von „barrierereduziert“, „seniorengerecht“, „rollstuhltauglich“ usw. nicht in Gesetzen oder Normen festgelegt ist.
Gefahrenquelle heißes Wasser: Verbrühungs- und Verbrennungsschutz gehört auch zur Barrierefreiheit
Ein Aspekt, der bei der Ausstattung barrierefreier Bäder oft vergessen wird, aber enorm wichtig ist, ist ein zuverlässiger Verbrennungs- und Verbrühungsschutz. Heißes Wasser oder heiße Oberflächen können schnell zu schweren Verletzungen führen, insbesondere bei Menschen mit empfindlicher Haut oder eingeschränkter Reaktionsfähigkeit. Vor allem in sensiblen Bereichen wie Kindertagestätten, Senioren- oder Pflegeeinrichtungen sind entsprechende Sicherheitsvorkehrungen daher essenziell.
Verbrühungen vs. Verbrennungen – Wo lauern die Gefahren?
Das Risiko für Verbrühungen ist im Bad besonders hoch, da hier beim Duschen, Baden und Händewaschen mit warmem bzw. heißem Wasser hantiert wird. Diese hohen Wassertemperaturen sind bis zum Mischpunkt des Wassers in der Armatur aus Gründen des Gesundheitsschutzes – Stichwort „Legionellenprophylaxe“ – notwendig. Daher kommt einer sicheren Armaturentechnik eine so hohe Bedeutung zu. Verbrühungen der Haut entstehen beim Kontakt mit heißem Wasser oder Wasserdampf – und das bereits nach wenigen Sekunden. Neben der unmittelbaren Verbrühungsgefahr bestehen weitere Verletzungsrisiken aufgrund von Fluchtreaktionen. Besonders in der Dusche ist die Sturzgefahr hoch, da der Boden durch das Wasser rutschig ist.
Verbrennungen hingegen entstehen durch den Kontakt der Haut mit heißen Oberflächen. Im Bad können das z. B. stark erhitzte Heizkörper, Styling-Utensilien wie Glätteisen und Lockenstab oder das Gehäuse einer Armatur sein, das sich durch heißes Wasser aufheizt. Wenn Menschen mit eingeschränkter Mobilität intuitiv Halt an der Duscharmatur suchen, besteht auch hier Sturzgefahr durch reflexhaftes Zurückziehen der Hand. Genauso kann es durch verminderte Sensibilität oder Reaktionsgeschwindigkeit vorkommen, dass eine gefährlich heiße Oberfläche zu spät wahrgenommen wird und Verbrennungen die Folge sind.
Welche Normen regeln den Verbrühungsschutz?
Verschiedene technische Normen und Regelwerke schreiben Maßnahmen zum Schutz vor Verbrühungen vor – insbesondere in Pflegeeinrichtungen, Krankenhäusern oder Kindertagesstätten:
- DIN EN 806-2: Die „Technischen Regeln für Trinkwasser-Installationen – Teil 2: Planung, Kapitel 9.3.2“ fordern, dass Anlagen für erwärmtes Trinkwasser so zu gestalten sind, „dass das Risiko einer Verbrühung gering ist“
- Weiterhin fordert die Norm: „An Entnahmestellen mit besonderer Beachtung der Auslauftemperaturen, wie in Krankenhäusern, Schulen, Seniorenheimen usw. sollten zur Vermeidung des Risikos von Verbrühungen thermostatische Mischventile oder Batterien mit Begrenzung der oberen Temperatur eingesetzt werden. Empfohlen wird eine höchste Temperatur von 43 °C. Bei Duschanlagen usw. in Kindergärten und in speziellen Bereichen von Pflegeheimen sollte sichergestellt werden, dass die Temperatur 38 °C nicht überschreiten kann.“
- DVGW W551 und DIN 1988-200: Diese Regelwerke empfehlen den ausschließlichen Einsatz von „Entnahmearmaturen mit Einzelsicherungen und, wo gefordert, Verbrühungsschutz“.
SCHELL Armaturen mit Verbrühungs- und Verbrennungsschutz
Um die Gesundheit der Nutzer zu schützen, sollte ein zuverlässiger Verbrennungs- und Verbrühungsschutz im barrierefreien Bad nicht fehlen. Mit innovativen Technologien wie der ThermoProtect-Technologie und der IsoBody-Technologie bietet SCHELL durchdachte Lösungen, um Duschen und Waschtische in barrierefreien Sanitärbereichen sicher auszustatten.

Gerade in der Dusche ist die Gefahr von Verbrühungen hoch. Die Aufputz-Duscharmatur MODUS MD-T von SCHELL bietet mit ThermoProtect-Technologie zuverlässigen Verbrühungsschutz bei der Nutzung des Warmwassers, während die IsoBody-Technologie vor Verbrennungen am Gehäuse schützt.
Sicher duschen mit Duscharmatur MODUS MD-T
Gerade in der Dusche ist ein zuverlässiger Verbrühungsschutz essenziell, da plötzliche Temperaturspitzen gefährliche Schreckreaktionen oder Stürze verursachen können. Die Aufputz-Duscharmatur MODUS MD-T von SCHELL ist für mehr Sicherheit mit ThermoProtect-Technologie ausgestattet. Diese hält die Wassertemperatur selbst bei Druckschwankungen im System weitgehend konstant, stoppt den Wasserfluss bei Ausfall der Kaltwasserzufuhr automatisch und schützt so vor Verbrühungen. Im normalen Gebrauch lässt sie sich bis auf 38 °C einstellen. Eine Erhöhung auf maximal 43 °C ist nur durch Knopfdruck auf die entriegelbare Temperatursperre möglich. Zusätzlich sorgt die IsoBody-Technologie dafür, dass das Gehäuse der Armatur dank thermischer Entkoppelung nahezu die Umgebungstemperatur beibehält und das Risiko von Verbrennungen beim Berühren ausgeschlossen wird.
Verbrühungsschutz auch am Waschtisch
Auch für den Waschtisch bietet SCHELL Armaturen mit integriertem Verbrühungsschutz an, die sich ideal zur Ausstattung barrierefreier Bäder eignen. Der SCHELL Einhebelmischer MODUS EH-T mit Thermostatkartusche beugt Verbrühungen effektiv vor, denn dank ThermoProtect-Technologie wird die Wassertemperatur auf maximal 38 °C begrenzt. Zudem wurde der Mischbereich des MODUS Einhebelmischer mit Thermostat-Kartusche so ausgerichtet, dass das über den Hebel in Mittelstellung entnommene Wasser eine angenehme Temperatur von 32 °C hat. Dies ist besonders für Menschen, die aufgrund ihrer Bewegungseinschränkung die Hebelstellung nicht fein justieren können, von Vorteil. Darüber hinaus wird der Wasserfluss bei Ausfall der Kaltwasserversorgung automatisch gestoppt, was für zusätzlichen Verbrühungsschutz sorgt. Verschiedene Bügelformen, zu denen auch ein ergonomisch gestalteter, offener Bügelhebel gehört, erleichtern zudem Menschen mit eingeschränkter Feinmotorik die Bedienung – eine optimale Wahl für barrierefreie Sanitärbereiche und Kindertagestätten.

Der SCHELL Einhebelmischer MODUS EH-T mit Thermostatkartusche beugt Verbrühungen effektiv vor und lässt sich dank offenem Bügelhebel auch von Menschen mit eingeschränkter Feinmotorik oder von Kinderhänden gut bedienen.
Auch die elektronische Waschtisch-Armatur XERIS E²-T von SCHELL ist mit ThermoProtect-Technologie für sicheren Verbrühungsschutz ausgestattet. Weiterhin ermöglicht die berührungslose Bedienung via Infrarot-Sensor eine besonders komfortable und hygienische Nutzung, die das Risiko von Krankheitsübertragungen von Hand zu Hand entscheidend verringert – ein zusätzlicher Vorteil in Senioren- und Pflegeheimen sowie Kindertagesstätten.
Sicherheit ohne Kompromisse
Barrierefreie Bäder sollen durch extra breite Türen nicht nur gut zugänglich, sondern auch in der Nutzung der Armaturen sicher sein. Ein effektiver Schutz vor Verbrühungen und Verbrennungen gehört daher zur Grundausstattung – besonders in sensiblen Bereichen wie Pflegeeinrichtungen oder öffentlichen Sanitäranlagen. Mit intelligenten Lösungen wie der Aufputz- Duscharmatur MODUS MD-T und Waschtisch-Armaturen mit ThermoProtect-Technologie bietet SCHELL zuverlässige und komfortable Möglichkeiten, um barrierefreie Bäder sicherer zu machen – für mehr Komfort und Schutz im Alltag.