Mealprep_Header

Trend Meal Prepping – Vorteile und Risiken und welche Rolle Trinkwasser dabei spielt 

Zwischen Arbeit, Terminen und Haushalt bleibt nur selten Zeit, jede Mahlzeit frisch zuzubereiten – viele greifen daher zu Fast Food oder improvisieren mit dem, was der Kühlschrank gerade hergibt. Aktueller Trend und mögliche Alternative: Meal Prepping. Der Begriff stammt aus dem Englischen (“Meal Preparation”) und beschreibt die geplante Vorbereitung von Mahlzeiten – sei es für den nächsten Tag oder die ganze Woche. Doch wie sicher sind die vorab zubereiteten Mahlzeiten aus mikrobiologischer Sicht? Welche Risiken bestehen hinsichtlich Haltbarkeit und Lebensmittelhygiene? Und welche Rolle spielt das verwendete Trinkwasser?

Vorteile von Meal Prepping 

Das Planen und Vorbereiten von Mahlzeiten hat viele Vorteile. Die Zubereitung von großen Mengen auf einmal spart nicht nur Zeit und Geld, sondern erleichtert auch den Alltag – besonders für Berufstätige. Anstatt auf teure Fertiggerichte zurückzugreifen oder nach Feierabend noch lange in der Küche zu stehen, können die vorgekochten Speisen sofort verzehrt werden. Das bewusste Zubereiten ausgewogener Mahlzeiten oder Snacks hat einen zusätzlichen Vorteil: Es unterstützt und fördert eine gesunde Ernährung.

Mikrobiologische Risiken beim Meal Prepping 

Überall dort, wo Lebensmittel verarbeitet, gelagert oder verzehrt werden, bestehen Risiken bezüglich der Lebensmittelhygiene. Neben den allgemeinen Hygienestandards sollten besonders auch die folgenden Aspekte beachtet werden, um mikrobiologische Gefahren zu vermeiden.

Kontamination während der Zubereitung 

Die Zubereitung von Lebensmitteln birgt das Risiko sogenannter Kreuzkontaminationen – schädliche Bakterien werden von einem Lebensmittel auf ein anderes übertragen. Besonders beim Umgang mit rohem Fleisch oder Eiern ist die Gefahr groß, da Krankheitserreger wie beispielsweise Salmonellen vorhanden sind. Neben einer gründlichen Reinigung – auch der Hände und Küchenutensilien – ist es daher wichtig, rohe und gekochte Lebensmittel getrennt zu lagern und zu verarbeiten. 

Unsachgemäße Lagerung 

Eine unsachgemäße Aufbewahrung der fertigen Meal Prep Gerichte kann zu einer schnellen Vermehrung gesundheitsgefährdender Bakterien führen. Um dies zu vermeiden, ist eine trockene und kühle Lagerung unerlässlich – ebenso wie die Verwendung von vollständig verschließbaren Gefäßen. Im Kühlschrank lassen sich die Speisen für ca. 3 bis 4 Tage sicher aufbewahren. Bei längerer Lagerung sollten die Mahlzeiten eingefroren werden – im Gefrierfach bleiben sie bis zu 12 Monate haltbar. 

Probleme bei der Lagerung in Wasser 

Meal Prepping geht über das Vorkochen kompletter Mahlzeiten hinaus – es umfasst auch das geschickte Vorbereiten von Einzelzutaten wie frischem Obst oder Gemüse. In den Sozialen Medien kursiert immer wieder der vermeintliche Geheimtipp, geschältes und geschnittenes Obst oder Gemüse in mit Leitungswasser befüllten Gefäßen aufzubewahren. Aus mikrobiologischer Sicht ist das keine empfehlenswerte Methode: Zum einen werden die geschälten Lebensmittel durch den Kontakt mit den Händen kontaminiert – im Wasser vermehren sich dann diese Bakterien. Zum anderen geben die geschnittenen Lebensmittel jede Menge Nährstoffe an das bakterienarme Wasser ab. Dadurch verlieren sie sowohl an Geschmack als auch an Qualität. Der Biologe Dr. Rainer Wegerhoff hat dem Starkoch Tim Melzer dies einmal mikroskopisch vorgeführt: Dazu hat er Salatblätter geschnitten und die austretende Zellflüssigkeit und das Wachstum von Fäulnisbakterien unter dem Mikroskop eindrucksvoll aufgezeigt.

Wasser ist ein verderbliches Lebensmittel 

Wasser spielt eine zentrale Rolle in der Ernährung. Wir trinken es und benutzen es zum Kochen – sei es zum Waschen von Zutaten oder bei der Zubereitung vieler Gerichte. Dabei wird oft vergessen, dass Trinkwasser – wie andere Nahrungsmittel auch – verderblich ist. Daher ist es entscheidend, auf die Qualität des Wassers und eine richtige Handhabung zu achten. Nach Angaben des Umweltbundesamtes sollte Wasser, welches für die Zubereitung von Speisen oder zum Trinken verwendet wird, nicht länger als vier Stunden in der Trinkwasserinstallation gestanden haben. Wird dies beachtet, ist es ein wunderbares und nachhaltiges Lebensmittel. Denn bei dessen Transport entstanden im Vergleich zu Flaschenwasser fast keine klimaschädlichen Abgase und es wurde auch nicht in Plastikflaschen abgefüllt, die am Ende des Lebenszyklus zu Mikroplastik werden. 

Wenn Sie Leitungswasser zum Verzehr benutzen möchten, aber unsicher sind, machen Sie den Handrückentest. Frisches Wasser fühlt sich kühl an – lassen Sie das Wasser so lange ablaufen, bis es kühl aus der Leitung kommt.

Praktische Tipps für sicheres Meal Prepping 

  • Lebensmittel fachgerecht handhaben: Kühlkette und Haltbarkeit beachten, Kreuzinfektionen von rohrem Fleisch und Eiern mit anderen Lebensmitteln vermeiden. 
  • Die Nase nutzen: Ist der Geruch der Lebensmittel ungewöhnlich, sollten sie besser nicht verzehrt werden. Wenn sie jedoch trotz abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatum gut aussehen und riechen, können sie noch verzehrt, aber nicht geöffnet noch weiter gelagert werden. 
  • Hygiene ist alles: gründliches Händewaschen, Reinigung und Desinfektion von Arbeitsflächen, Küchengeräten und Kochutensilien, regelmäßiges Wechseln/Waschen von Handtüchern und insbesondere auch von Schwämmen und Lappen. 
  • Auf die richtige Lagerung kommt es an: trockene und kühle Lagerung in vollständig verschließbaren Gefäßen, im Kühlschrank nicht länger als 3-4 Tage. 
  • Wasserqualität beachten: Wasser vor Verzehr nicht länger als 4 Stunden stehen lassen, regelmäßiges Nutzen bzw. Spülen aller Entnahmestellen. 

Meal Prepping kann eine gesunde und praktische Möglichkeit sein, den Alltag effizienter zu gestalten und eine ausgewogene Ernährung zu unterstützen. Es ist jedoch wichtig, einige grundlegende Aspekte zu berücksichtigen, um mikrobiologische Risiken zu vermeiden. Damit die zubereiteten Mahlzeiten nicht nur gut schmecken, sondern auch sicher verzehrt werden können, sind eine hygienische Zubereitung, die richtige Lagerung und die Beachtung der Wasserqualität von entscheidender Bedeutung.

Weitere Themen