Die Kita Märchenland in Bad Salzungen machte ihrem Namen schon länger keine Ehre mehr. Die Kindertagesstätte, ein Plattenbau aus den 1980er Jahren, wurde den Anforderungen eines zeitgemäßen Betreuungsangebots weder architektonisch noch programmatisch gerecht. Im Zuge von Stadtumbauprozessen und aufgrund rückläufiger Kinderzahlen nach der Wiedervereinigung konnte die Stadt Bad Salzungen die Kita Märchenland mit der Einrichtung Regenbogen zusammenführen. In enger Zusammenarbeit realisierten das Architekturbüro Pollner aus Bad Salzungen, der Designer-Innenarchitekt Jens Thasler aus Bad Salzungen und das Ingenieurbüro Kirchner aus Bad Salzungen die neue Kindertagesstätte „Regenbogenland“. Sie bietet heute eine verlässliche und moderne Ganztagesbetreuung. In 14 Gruppen ist ausreichend Platz für 200 Kinder im Alter von einem Jahr bis zum Schuleintritt.
Nutzungskonzept und Gebäudestruktur
Die architektonische Herausforderung lag darin, die durch Deckenplatten und Wandscheiben aus Betonfertigteilen weitgehend vorgegebene Raumstruktur auf das neue integrative Konzept anzupassen. Die Umbau-Maßnahmen konzentrierten sich im Wesentlichen auf die barrierefreie Gestaltung, die Schaffung neuer Türöffnungen und die Veränderung der Wegeführung. So wurden Nutzungsveränderungen möglich. Ein halbkreisförmiger Anbau als Turnraum kam hinzu. Besonderen Wert legte Architekt Hans-Joachim Pollner auf die unmittelbare Verbindung zu den neu gestalteten Grün- und Freiflächen von rund 3.100 Quadratmetern.
Für die Innenraumausstattung arbeiteten der Innenarchitekt Jens Thasler und sein Team mit einem differenzierten Farbkonzept, langlebigen und naturbezogenen Materialien, Lichteffekten sowie speziellen Möbelkonstruktionen. Ein ausgeklügeltes Beleuchtungskonzept für die Gruppen- und Gemeinschaftsräume mit dynamischem Licht, verändert entsprechend dem Tageslichteinfall nicht nur die Intensität, sondern wechselt im Laufe des Tages und der Jahreszeiten auch seine Farben – „Weil Licht und Farbe einen großen Einfluss auf die sinnliche Wahrnehmung und den Gemütszustand eines Menschen haben.“, begründet Thasler.
Unbedingt erneuerungsbedürftig waren die sanitären Einrichtungen und die Rohrleitungen. Die jeweiligen Sanitärbereiche sind nun altersgerecht auf die kleinen Nutzer abgestimmt und entsprechen der kindlichen Anatomie.