Artikel_Header_1920x600_Energieeffizienz-1

Energieeffizienz in Gebäuden erhöhen mit Lösungen von SCHELL

Lesezeit: 7 Minuten

Die Erhöhung der Gebäudeeffizienz durch das Einsparen von Wasser und Energie gehört derzeit zu den gesellschaftlich relevantesten Themen. Investoren und die größten ökologischen Zertifizierungsanbieter BREEAM und LEED fordern die Verringerung des Wassergebrauchs im Bestandsbau und in Neubauten. Wie kann man Trinkwasserinstallationen besonders effizient planen und Maßnahmen zur Steigerung der Gebäudeeffizienz treffen, ohne die Trinkwasserhygiene zu gefährden? SCHELL zeigt Möglichkeiten auf.

Planung für reduzierten Trinkwasserverbrauch 

Maßgeblichen Einfluss auf Investitions- und Betriebskosten eines Objekts hat die Planung mit wassersparenden Armaturen und WCs. Eine von Dr. Peter Arens als Praxispartner begleitete wissenschaftliche Arbeit von Luca Güsgen analysiert die Vorteile entsprechender Entscheidungen zur Steigerung der Gebäudeeffizienz. Sie trägt den Titel: „Trinkwasser-Installation: Die Auswirkungen eines reduzierten Trinkwasserverbrauchs im wachsenden Anspruch der Trinkwasserhygiene“. Güsgen beschäftigt sich mit Möglichkeiten zur Minimierung des Wassergebrauchs in Gebäuden, die nicht zu relevanten Komforteinbußen oder Beeinträchtigungen der Trinkwasserhygiene führt.

Im Fokus der Analyse stehen Maßnahmen, die in Neubauten bereits in der Planungsphase berücksichtigt werden sollen. Berechnungsdurchflüsse von Entnahmestellen aus der DIN 1988-300 sind in gängiger Planungssoftware hinterlegt. Soll der Wasserverbrauch eines Neubaus allerdings ökologisch optimiert werden, muss der Investor dies konkret beauftragen. In der Folge erhält er eine Trinkwasserinstallation mit reduzierten Berechnungsdurchflüssen (siehe Tab 1): Wenn Fachplaner die Trinkwasserinstallation eines Gebäudes mit reduzierten Berechnungsdurchflüssen dimensionieren, können beachtliche ökonomische und ökologische Potenziale ausgeschöpft werden. In der Folge erhält er eine Trinkwasserinstallation mit reduzierten Berechnungsdurchflüssen und kann das volle Potenzial ausschöpfen. Dabei sinken zuerst unmittelbar die Investitionskosten. Denn geringere „Literleistungen“ der Entnahmestellen bedingen verringerte und so auch kostengünstigere Rohrdimensionen, wie Güsgen in seiner Arbeit berechnet. Darüber hinaus sinken die Betriebskosten des Gebäudes für Trinkwasser warm und kalt sowie zugehöriges Abwasser –  und das über die gesamte Nutzungsdauer der Trinkwasserinstallation.

Praxisbeispiel: Neuberechnung eines Wohngebäudes mit sechs Nutzungseinheiten

Güsgens Arbeit enthält ein Praxisbeispiel mit entsprechenden Berechnungen und Einsparpotenzialen. Auf Basis der Berechnungsdurchflüsse von im Markt verfügbaren wassersparenden Auslaufarmaturen und den der DIN 1988-300 entnommenen Werten hat er eine vergleichende Berechnung eines Wohnhauses mit sechs Wohneinheiten (Abb. 1) durchgeführt. Detaillierte Informationen zu den Berechnungen finden Sie im Artikel „Investitions- und Betriebskosten senken durch wassersparende Armaturen“.

Die Berechnungen zeigen, wie groß das ökologische Potenzial ist, wenn keine pauschalisierten Werte verwendet werden und die Planungen entsprechend angepasst werden. Das Spektrum der Rohrabmessungen verschiebt sich deutlich hin zu geringeren Abmessungen. So sinkt auf Basis der verwendeten Kupferrohre in diesem Gebäude der Einsatz von Kupfer um rund 40 % Gewichtsprozent.

Gebäudeeffizienz steigern mit berührungslosen Armaturen

Ein großes Einsparpotenzial für Trinkwasser bieten beispielsweise berührungslose Waschtisch-Armaturen. Denn sie sparen Wasser bei einer vielfachen täglichen Verrichtung: dem Händewaschen. Eine Mehrheit der Nutzer unterbricht den Wasserfluss beim Einseifen der Hände nicht. Das Wasser läuft weiter und wird unnötig verschwendet. Wird nach dem Waschen vergessen, den Hebel wieder korrekt zu schließen, steigt der Wasserverbrauch zusätzlich. Abhilfe schaffen hier berührungslose Armaturen von SCHELL mit IR-Sensor. Der Wasserfluss endet, sobald sich keine Hände mehr im Sensorfeld befinden. So lassen sich zugunsten der Gebäudeeffizienz mit berührungslosen SCHELL Armaturen im Vergleich zu regulären Einhebelmischern bis zu 70 % Wasser sparen. 

Wassersparen mit Strahlreglern

Strahlregler von SCHELL können beim Wassersparen helfen, da sie den Durchfluss von kaltem und warmem Wasser begrenzen. Zudem fühlt sich kaltes Wasser durch die Luftbeimischung wärmer an, weshalb der Verbrauch von warmem Wasser weiter sinkt. Strahlregler mit einer reduzierten Durchflussrate begrenzen den Wasserverbrauch stark und sind ideal, wenn eine nachhaltige Gebäudezertifizierung nach LEED oder BREEAM angestrebt wird. 

Effizienzbewertung von Gebäuden via BREEAM und LEED

BREEAM und LEED sind international verbreitete Klassifizierungssysteme zur Effizienzbewertung von Gebäuden. Für einen effizienten Umgang mit der Ressource Wasser können Zertifizierungspunkte erreicht werden, die in die Gesamtklassifizierung der Gebäude eingehen. Eine mögliche Maßnahme ist die Reduzierung der Wasserverbräuche auf die jeweils geforderten Werte. Mit SCHELL Armaturen können, in Kombination mit entsprechenden Strahlreglern, entsprechende Punkte zur Zertifizierung erreicht werden. 

Eine Auswahl von SCHELL Produkten,  deren Spareigenschaften bei der Zertifizierung nach BREEAM und LEED unterstützen können, stellen wir Ihnen in diesem Artikel vor: Die elektronische, sensorgesteuerte Waschtisch-Armatur XERIS E mit LEED-Strahlregler für den Einsatz im (halb-)öffentlichen Bereich kann bis zu 2 Punkte für den Durchfluss von maximal 1,33 l/min erreichen. Im privaten Einsatzbereich – beispielsweise in Mietwohnungen – können mit diesen Strahlreglern bis zu 6 Punkte erlangt werden, wenn der Durchfluss auf maximal 4,15l/min begrenzt wird.

SCHELL WC-Druckspüler mit mechanischem Selbstschluss und sparsamer Zweimengenspülung erreichen einen Punkt zur Zertifizierung, wenn sie auf 4,5l pro Spülung justiert werden. Gleiches gilt für manuelle WC-Betätigungsplatten von SCHELL. Mit elektronischen Modellen, wie beispielsweise der WC-Steuerung EDITION E, kann zusätzlich gespart werden. Sie erreichen bis zu 4 Punkte für eine Spülmenge von bis zu 4,5l pro Spülung. Urinal-Druckspüler von SCHELL erreichen mit ihren wassersparenden Eigenschaften sogar bis zu sechs Punkte in den Klassifizierungssystemen. Mehr Informationen zu den Klassifizierungssystemen BREEAM und LEED und eine Übersicht geeigneter SCHELL Produkte finden Sie in unseren Themen-Broschüren.

Effiziente Steuerung von Trinkwasserinstallationen mit SWS und SMART.SWS

Das Wassermanagement-System SWS ermöglicht die Erstellung von Raumplänen. Außerdem bietet die  Option zur Funk- und/oder Kabelvernetzung planerische Flexibilität. Dank der flexiblen Vernetzungsoptionen eignet sich SWS sowohl für Neubauten als auch für den Bestand.

Zahlreiche elektronische Armaturen aus dem SCHELL Portfolio lassen sich via SCHELL Wassermanagement-System SWS vernetzen. Mit SWS können Armaturen-Parameter und weitere Einstellungen, wie zum Beispiel automatisierte Stagnationsspülungen, in halböffentlichen, öffentlichen und gewerblichen Gebäuden zeitsparend und komfortabel programmiert werden. SWS bietet auch die Möglichkeit zur Gruppenbildung bei vernetzten Armaturen. Durch das gleichzeitige Spülen aller zu einer Gruppe zusammengefassten Armaturen können in den Rohren hohe Fließgeschwindigkeiten erreicht werden, die für turbulente Strömungen sorgen und für den Erhalt der Wassergüte nötig sind. Diese Simulation des bestimmungsgemäßen Betriebs ist die ideale Wahl für den Erhalt der Trinkwassergüte. Auch manipulationssichere Dokumentation der Stagnationsspülungen ist möglich. Auf unserer Website finden Sie weiterführende Informationen über die Vorteile unseres Wassermanagement-Systems SWS.

Vorteile von SMART.SWS, Effizienzsteigerung durch Fernzugriff

Der innovative Onlineservice SMART.SWS ergänzt SWS und ermöglicht browserbasiert einen ortsunabhängigen und verschlüsselten Fernzugriff. Ob Einzelserver-Ebene oder Gesamtübersicht – Meldungen, errechnete Wasserverbräuche und vieles mehr können über SMART.SWS abgerufen werden. Die verfügbaren Optionen variieren je nach Nutzerrolle. So kann jeder Nutzer in einer seiner Nutzerrolle entsprechenden Bedienoberfläche die jeweils für ihn relevanten Daten einsehen. Z.B. können Gebäudebetreiber mit SMART.SWS ihre Liegenschaften überwachen und bei Bedarf das Facility Management auf den Plan rufen. Facility Manager haben ihren Verantwortungsbereich rund um die Uhr digital im Blick und können Ortseinsätze, zum Beispiel zum Batteriewechsel bei Armaturen, vorausschauend planen. Durch mobilen Zugriff auf SWS via SMART.SWS können wertvolle Zeit, Anfahrts- und Personalkosten eingespart werden.

Geringer Wasserverbrauch bei Stagnationsspülungen

Stagnationspülungen simulieren die Nutzung – aber nicht den Normalbetrieb. Sie stellen den bestimmungsgemäßen Betrieb sicher, also den mindestens geforderten Wasserwechsel. Dies geschieht bei vollständig vernetzten Armaturen über Gruppenbildung und gleichzeitiges Spülungen, wobei turbulente Strömungen erzeugt werden. Ein Vorteil dabei ist, dass dabei weit weniger Wasser verbraucht wird als bei manuell durchgeführten Spülungen, beispielsweise durch einen Hausmeister. Denn bis der Hausmeister den Wasserfluss bei allen Armaturen aufgedreht hat und sie tatsächlich gleichzeitig spülen, ist bereits viel Wasser geflossen. So tragen Stagnationsspülungen dazu bei, gegenüber manuellen Spülungen Wasser einzusparen.

Fazit

Steigende Investitions- und Betriebskosten auch für Trinkwasser warm und kalt sowie Abwasserkosten sind aktuell große Herausforderungen. Gleichzeitig fördern sie bei immer mehr Investoren, Fachplanern und Fachhandwerkern ein Umdenken im Hinblick auf die effiziente Planung von  Trinkwasserinstallationen. Möglichkeiten bietet bereits in der Planungsphase die Entscheidung für wassersparende Armaturen an allen relevanten Entnahmestellen. Bereits durch den Einsatz von berührungslosen Sensor-Armaturen von SCHELL können beispielsweise bis zu 70% Wasser eingespart werden. Die dazu geeigneten Rohrdimensionen können von Anfang an geringer ausgelegt werden als bei herkömmlichen Armaturen, wie Güsgens veranschaulicht, um bis zu 40 Gewichtsprozent. Ein effizientes  Wassermanagement mit dem SCHELL Wassermanagement-System SWS, spart dank automatisierter Prozesse Personalkosten und wertvolle Arbeitszeit – dies alles wirkt sich positiv auf die Gebäudeeffizienz aus. Wassersparende Armaturen von SCHELL können zudem bei der Zertifizierung nach BREEAM und LEED unterstützen. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Entscheidung für Lösungen von SCHELL bereits ab der Planungsphase zur Senkung von Investitions- und Betriebskosten von Trinkwasserinstallationen beitragen kann.

Wenn Sie Fragen zu energieeffizienten SCHELL Lösungen haben, wenden Sie sich gern direkt an uns, wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme.

Verwandte Themen